Wenn wir auf die Welt kommen, wahrscheinlich sogar schon früher wird unser Leben bestimmt von Mustern aller Art;
da gibt es Tapetenmuster, Erziehungsmuster, Tischdeckenmuster, Denkmuster,
Familienmuster, Beziehungsmuster, Strickmuster und so weiter.
Ein Muster ist immer auch eine Prägung, sei sie nun optisch, emotional oder strukturell und beeinflusst das Leben in starkem Maße, die Sicht des Menschen auf die
Welt und
seine Gefühle dazu.
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit der Darstellung
von Menschen und den sie füllenden, umgebenden, durchflutenden, abgrenzenden,
durchscheinenden Mustern.
Dazu verwende ich alles was mir vor die Füße fällt. Kinokarten, Papiertischdecken, Briefmarken, Geschenkpapiere, all diese hübschen, kleinen Fundstücke des
Alltags.
Meine Zeichnungen sind meistens Tuschezeichnungen, in die ich mit wasservermalbaren Kreiden oder auch fetten Kreiden hineinarbeite.
Manchmal dienen sie als Grundlage für meine Collagen und Bilder.
Die Zeichnungen entstehen oft im Rahmen meiner Zeichengruppe, der "Z-Gruppe", ein lockerer Zusammenschluß vom etwa 10 Künstlern, die sich seit vielen Jahren mit und ohne Modell, in geschlossenene Räumen wie im Freien treffen, um gemeinsam gestalterisch zu arbeiten.
Das Relief mit dem Thema "Grablegung" habe ich im Zusammenhang mit der Planung eines muslimischen Friedhofs entworfen.
Das Original wurde aus Ton modelliert, von dem ich dann
vor dem Brand einen Silikonabdruck gemacht habe.
Unten ist ein fertiger Betonguß zu sehen, der von einem geschmiedeten Metallrahmen eingefaßt wird.
Das Original wurde gebrannt, auf einen Naturstein aufgebracht und als Grabstein umgesetzt.
Den Aiadnefaden und die Närrin habe ich bezogen auf die Außenanlagen der Segeberger Kliniken für Psychosomatik entworfen.
Es handelt sich um nicht realisierte Projekte.
Ariadnefaden
Wie aus einer anderen Welt.
Ein Spielzeug das von einem Riesen fallengelassen wurde und nun da liegt.
Ein riesiges Garnknäuel, das in seiner haptischen Erdhaftigkeit im Gegensatz zu der modernen Architektur und den irisierenden Oberflächen des Gebäudes
steht.
Wenn man ein Labyrinth betritt und von Beginn an einen Faden abrollt, um so eine zurückgelegte Strecke zu markieren, kann man
jederzeit ohne Probleme zum Eingang zurückfinden.
In der griechischen Mythologie bekam Theseus ein Garnknäuel von Ariadne geschenkt, als er sich aufmachte, den Minotaurus zu töten, eine gefährliche
menschenfressende Bestie, die im Inneren eines Lanyrinths lebte. Theseus besiegte die Bestie, und fand mithilfe des Ariadnefadens aus dem Labyrinth.
Auch bei der Begegnung mit den inneren, unbekannten Seiten ist es hilfreich, den "roten Faden" zu behalten.
Im therapeutischen Prozess müssen unter Umständen menschenfressende Ungeheuer bezwungen werden und der rote Faden kann helfen, aus dem verwirrenden Labyrinth der
selbstzerstörerischen Gedanken und Handlungen herauszufinden.
Zurück zum Anfang.